auf ihrem Blog.
Hier erzählen Blogger/innen, wie sie zum Bloggen und
zu ihrem Blognamen kamen.
Total spannend, sag ich Euch!!!
Also bei mir war das so:
Ich hab schon immer total gern Handarbeiten gemacht.
Ich bin da sozusagen erblich vorbelastet. Meine Mutter und ihre Mutter sind Schneiderinnen, die andere Großmutter hat in einer Gardinenfabrik gearbeitet. Ein Großvater hat Nähmaschinen repariert, und der andere Großvater hat gestrickt!
Ja, Ihr habt richtig gehört.
Nicht so mit zwei Nadeln, sondern er hatte mehrere Strickmaschinen
und hat ganz tolle Teile entworfen.
Als Kind fand ich das eher nervig, denn ich musste immer Stricksachen tragen - sogar Strickhosen!
Damals wurden da noch so Zwickel eingearbeitet - schrecklich.
Aber irgendwie bin ich so zum Nähen und Stricken gekommen.
Überall in der Wohnung standen Nähmaschinen.
Noch so alte, Ihr wisst schon, die man angetrieben hat,
indem man ein Fußpedal immer auf und ab bewegt hat.
Ich hab einfach drauflos genäht.
Immer kamen Tipps von Mama oder Oma dazu, wie ich was besser machen könnte.
Nebenbei fing ich dann das Stricken an.
Das war schon schwieriger.
Ich weiß noch, dass ich am Anfang einfach rechte und linke Maschen nicht unterscheiden konnte.
Etwa in der 9. Klasse hab ich dann meinen ersten selbstgestrickten Pullover getragen.
Ich war stolz wie Oskar!
Zum Abiball hab ich ein selbstgeschneidertes Kostüm getragen.
Als mich ein besonders strenger Lehrer darauf ansprach, dass er von Kollegen gehört habe, dass ich mein Kleid selbst genäht habe und dass das ganz toll aussieht (80er Jahre - mit Schösschen hinten!!!), hab ich mich wie ein Modedesigner gefühlt!
Da es damals in der DDR nicht so schicke und trendige Teilchen gab, habe ich viel selbst entworfen. Aus Tschechien hab ich mir Netzstoff besorgt (war in den 80ern ein Muss) und hab Bettwäsche gefärbt. Daraus wurden Hosenanzüge usw.
Nach der Wende hab ich mir eine Strickmaschine gegönnt
und tolle Pullover mit Bildern drin gestrickt.
Dann kamen die Kinder. Erst ein eigenes. Darauf die Trennung - ich war mit einem Zweijährigen plötzlich alleinerziehend. Da blieb nicht viel Zeit für Handarbeiten. Dann lernte ich meinen Mann kennen. Er war verwitwet und hatte zwei kleine Kinder. Plötzlich war ich Dreifachmama - eine ganz schöne Herausforderung. Dazu ein riesiges Haus und einen noch riesigeren Garten.
Hin und wieder mal bisschen Häkeln, mehr war da einfach nicht drin.
Jetzt sind unsere Jungs groß - 15, 16 und 19 Jahre.
Da ist wieder mehr Zeit für ein Hobby. Es ging wieder langsam los. Zuerst mit Stricken. In einem Jahr hab ich über 50 Paar Socken gestrickt. Für alle Kollegen und für die ganze Familie.
Nähen war eher zäh. Aber mit so einer Stickmaschine hab ich geliebäugelt.
Letztes Jahr hab ich sie mir gegönnt und dabei festgestellt,
dass damit auch ein ganz anderes Nähen möglich ist.
Seither bin ich ständig am Handarbeiten. Stricken, Häkeln, Nähen, Sticken.
Dieses Jahr kam dann noch ein Plotter dazu und jetzt 'ne ganze Menge Stempel.
Bevor ich mit Bloggen loslegte, kam DaWanda.
Ich kannte das gar nicht und hörte mehrmals "Waaaas, Du kennst DaWanda nicht? Bildungslücke!"
Dann die erste Einkäufe. Im Oktober letzten Jahres meldete ich ein Gewerbe an, denn ich bin im öffentlichen Dienst beschäftigt und wollte mir da nichts nachreden lassen von wegen Steuerhinterziehung oder so.
Ich ließ mir das von meinem Chef genehmigen und ging zur Stadtverwaltung - einfach mal fragen.
Heraus kam ich mit einem Gewerbeschein. Bei der Anmeldung bei DaWanda stand dann plötzlich die Frage nach einem Namen. Kurz und einprägsam sollte er sein. Identifizieren wollte ich mich damit. Label sollten gut lesbar sein.
Mir fiel mein Großvater ein (der mit den Strickmaschinen). Zu ihm hatte ich immer einen besonders guten Draht - sozusagen Seelenverwandtschaft. Er starb, als ich 6 Jahre alt war. Er fehlt mir heute noch. Ich kann mich noch genau an ihn erinnern, so als wäre er kürzlich noch da gewesen.
Ich weiß noch, dass ich noch Monate nach seinem Tod am Friedhof stand und die Trauer mir körperlich weh getan hat. Ich dachte, wenn ich es mir ganz stark wünschte, müsste er einfach wiederkommen. Er hatte ganz früher (nach dem Krieg) eine Firma. Seine Firmenbezeichnung war HorFis (Horst Fischer KG). Drei Buchstaben vom Vor- und drei vom Nachnamen. Das klang bei mir blöd: InaHob. Aber andersrum wurde ein Schuh draus: HobIna. So war mein Name geboren - als Hommage an meinen Großvater.
Bei DaWanda war das leider schon vergeben, deshalb hängte ich offiziell noch mein Geburtsjahr dran.
Im März diesen Jahres erstellte ich mir dann meinen Blog, für den ich wieder hobina wählte - mittlerweile alles in Kleinbuchstaben. Meine Blogadresse ist www.hobina1970.blogspot.de, also auch mit Geburtsjahr, wie bei DaWanda.
Meine gesamte Familie schüttelt im Prinzip den Kopf über mich, da Bloggen irgendwie gleich computersüchtig heißt. Aber das ist mir egal. Ich kann mich im Blog austauschen, wie ich es im "echten Leben" nicht kann. Hier finde ich auch die Anerkennung für das, was ich "werkle", was man in einem männerdominierten Haushalt (selbst das Haustier ist männlich - Kater!) nicht so erwarten kann. Also, ich kann mich nicht beklagen, ich finde schon Unterstützung, und als ich im Frühjahr aus unserem Gästezimmer ein Arbeitszimmer eingerichtet haben wollte, waren sofort alle zur Stelle. Aber dieses gemeinsame, wenn es darum geht, wieder etwas genäht zu haben, das fehlt mir hier. Und das finde ich beim Bloggen. Der Austausch (ja, und natürlich auch jeder Tausch) ist für mich wie Balsam für die Seele. Jeder Kommentar ist wie ein Streicheln. Jeder neue Leser ist schöner als eine Gehaltserhöhung (was bitte ist das denn eigentlich???).
Tja, das ist meine Blog-Geschichte.
Anfangs war ich noch sehr unsicher. Ich fühlte mich wie ein Eindringling in einer eingeschworenen Gemeinschaft. Ich erkannte in den Kommentaren, dass sich viele schon seit Jahren kennen (wenn auch nur im Netz). Und da fand ich es fast ungehörig, mich da jetzt einfach einzumischen und meinen Senf dazu zu geben. Mittlerweile habe ich erkannt, dass dieses Gefühl totaler Quatsch ist.
Vielen Bloggerinnen fühle ich mich schon so verbunden, dass ich das Gefühl habe, dass sie meine Freundinnen sind. Und über jeden neuen Leser freu ich mich so, dass ich einen Luftsprung machen könnte. Jetzt geht es mir eher so, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich mal keine Zeit zum Kommentieren habe. Aber ich denke, auch das geht jedem so, dass einfach hin und wieder die Zeit fehlt. Das ist das Schöne - dass man sich hier nicht entschuldigen muss, da alle im gleichen Boot sitzen.
So, das ist ja jetzt ein mächtiger Post geworden. Fast schon meine Memoiren sozusagen. Vielleicht sollte ich einen Preis stiften für die, die bis zum Ende durchgehalten haben.
Drück Euch alle ganz fest, Eure Ina.